Heute war ein ziemlich langweiliger langer Reisetag, von Oita einmal quer durch Japan, zurück nach Tokio. Sieben Stunden im Shinkansen fahren, mit der Hoffnung ein paar Kirschblüten und das damit verbundene festliche Treiben an diesem Wochenende zu erleben.

Inzwischen soll in Tokio aber schon richtig was los sein, ich werde das morgen überprüfen. Nicht weit vom Hotel ist ein Park und man hat sogar für die Touristen eine Wegbeschreibung zur Hand, damit man die Blütenpracht im Djungel der Tokioter Häuserschluchten auch findet.
Und da wären wir schon fast beim Thema.
Wie finde ich mich in Japan zurecht?
Einfache Antwort: Mit dem Smartphone und den modernen multifunktionalen Kartenapps ist das heute kein Problem mehr. Ich nutze inzwischen fast immer Apple-Maps. Die Navigation funktioniert in Kombination mit der AppleWatch hervorragend. Und besonders hilfreich ist die OPNV (sprich BUS und U-Bahn) Navigation. Selbst in so "kleinen" Orten wie Beppu (der mit den heißen Quellen) sind alle Buslinien inclusive Fahrplan bekannt und es wird bei existierender Internetverbindung in wenigen Sekunden ein Busfahrplan geliefert. Und wie bei den Bahnen in Japan ist die Pünktlichkeit auch hier Exellent. Es ist schon faszinierend.

Aber ich war zu früh. Also warten. Es sprach mich ein Franzose an wo wohl die Haltestelle nach Irgendwo sei. Das konnte ich ihm so spontan nicht beantworten. Er fragte mich wohin der Bus wohl fahren würde auf den ich warte. Auch das konnte ich Ihm nicht sagenEr fand das dann etwas belustigend und fragte den Japaner der inzwischen auch an dieser Haltestelle wartete nach dem Bus den er suchte. Nach kurzer Zeit deutete der Japaner auf die Gebäudevorfahrt hinter uns und da war eine große Bushaltestelle für Transfers zum Flughafen. Nun Ja.
Ein Amerikanerin mit Tagesrucksack fragte mich ob ich auf ein Taxi warten würde. Aber nein, ich warte auf meinen Bus aber nur 100 Meter weiter würde Sie viele Taxis finden.
Ich war froh mal wieder nützlich gewesen zu sein.
Die letzten Tage hatte ich mich in Kyoto, Hiroshima, Osaka, Beppu und Oita daran gewöhnt, das man hinten im Bus einsteigt (manchmal die Pasmo/Sucia-Karte ans Lesegerät hält, manchmal nicht) und Vorne, beim Fahrer aussteigt und bezahlt. Das schien mir zunächst ungewöhnlich, dann aber doch im Laufe der Zeit ganz Vernünftig. P

Aber ich schweife ab.
In Tokio ist es nun so, zumindest auf der Busline die ich nutzen sollte, dass vorne eingestiegen werden soll und der pauschale Fahrpreis gleich beim Fahrer entrichtet wird. Entweder passend in Kleingeld oder passend mit der kontaklosen Pasmo/Sucia Guthabenkarte.
Hat Mensch kein passendes Kleingeld dabei, wechselt das Multifunktionsgerät neben dem Busfahrer auch 500 Yen Münzen oder 1000 Yen Scheine ohne großes Federlesen in passende Münzen. Das ist einfach alles so großartig Organisiert, das man am liebsten Japaner werden würde.
Da ich vor dem Einsteigen meine Pasmo-Karte rausfummeln musste, dauerte es etwas, bis ich soweit war. Ich wunderte mich schon, das keiner Einstieg, aber alle 7 Personen die inzwischen an der Haltestelle auf den Bus warteten, standen im Regen und warteten darauf das ich als ERSTER einstieg. Selbst als ich ein Zeichen gab, man möge doch schon mal einsteigen, bewegte sich keiner! Weil ICH war ja der ERSTE der an der Haltestelle auf genau diesen Bus gewartet hat. Und obwohl ich an der falschen Stelle zum Einsteigen stand, drängelte sich kein anderer vor, im GEGENTEIL, Alle Wartenden warteten geduldig, bis ich meinen Koffer in den Bus gewuchtet hatte.
Kann man sich nicht ausdenken, musst Du mal in Real erlebt haben.
Das ist Japanische Höflichkeit oder Tradition und ich weiss nicht was noch.
Ich war ein bisschen beschämt, das ich den Fluß des Verkehrs aufgehalten habe, und bestimmt 1 Minute Verspätung verursacht hatte. Naja in Tokio ist das mit der Buspünktlichkeit nicht so weit her, der Verkehr ist einfach wie in jeder Meagacity schon etwas zu heftig. Besonders in der Rushhour waren es dann bis zum Hotel knap 5 Minuten Verspätung, aber hey das ist zuhause doch gar keine erwähnenswerte Zeitspanne.